“The fishing was good; it was the catching that was bad.“ A.K. Best
Die Vorfreude wächst, wenn wir uns im Vorfeld zu geplanten Angeltrips schon ein wenig einlesen können. Oft entsteht die Idee zu einem Trip auch erst dadurch, dass man etwas über ein Revier und seine Bedingungen gelesen hat. Gerne teilen wir hier unsere Trips mit euch.
Sierksdorf - Meerforellen am Hundestrand?
Fangvergnügen am Hundestrand - oder doch nur Trockenfutter
Im Morgengrauen haben wir uns vom Familientreffen davongeschlichen, um unserer nassen Leidenschaft nachzugeben. Wieder einmal war das Silber der Ostsee unser Begehr - Meerforellen.
In Sierksdorf war der Hundestrand der einzige Spot über den wir im Internet etwas gefunden hatten. Zwar hatte unser Spot-Check auf Google Maps keine Wunder versprochen, aber es gab immerhin ein paar Buhnen und Tangfelder und außerdem war der Spot nicht weit von unserem Domizil in Scharbeutz entfernt. Also das Gerödel gepackt, Schlaf aus den Augen gerieben und los ging's.
Der Strandabschnitt selbst ist am südlichen Ende mit einigen fetten Betonklötzen verbaut und der Hansapark macht das Setting auch nicht natürlicher. Richtung Norden grenzen jedoch Wiesen und Felder an die kleine Lehm-Steilküste heran. Direkt im ersten Strandabschnitt treffen wir auch zwei schlafende Grundangler, die anscheinend am kleinen Feuer sitzend, die halbe Nacht durchgeangelt hatten und nun tief eingemummelt in ihren Schlafsäcken am Strand lagen. Wir dachten uns, wo andere die ganze Nacht investieren, können wir nicht ganz falsch liegen....
Morgenstimmung in Sierksdorf
Platt wie 'ne Flunder und nicht viel los - über wie unter dem Wasser. :-)
Wir fischten die kleinen Buhnenköpfe ab und arbeiteten uns langsam ins tiefere Wasser vor. Die interessanten Tangfelder liegen so gerade noch in Wurfweite. Wir wechselten die die üblichen MeFo-Fliegen wie Wolly Bugger, Magnus, Garnelen und den Samsö-Killer durch und variierten Line-Speed und Präsentationsform – nichts hat geholfen. Nachdem wir uns zwei Stunden – ohne auch nur eine Spur eines Nachläufers oder gar Bisses verbuchen zu können – die gesamte Steilküste hochgearbeitet hatten, beschlossen wir uns doch lieber zum Familienfrühstück zu gesellen.
Morgenstund hat Fisch am Haken.
Woddy Bugger am Strand.
Sattes Grün am Strand.
Hier kann man ganz schön Strecke machen.
Das interessanteste Erlebnis war an diesem Morgen war eine Kolonie Uferschwalben. Bei diesen Zugvögeln mit einer Länge von nur ca. 12 - 13 cm handelt es sich um die kleinste Schwalbenart in Europa. Sie bauen ihre Bruthöhlen mit ca. 5-6 Eier direkt in die Steilküste.
Uferschwalbenhochhaus
Hier habe ich zum ersten Mal Uferschwalben aus nächster Nähe beim Landeanflug sehen können.
Auf dem Rückweg trafen wir wieder die beiden Nachangler. Auch sie waren Schneider geblieben. Sie vermuteten, dass die zahlreichen Stellnetze der Berufsfischer weiter draußen ihren Tribut fordern. Aber einer von beiden brachte es passend auf den Punkt: „Egal, dass wir nichts gefangen haben. Wir wollten einfach nur mal raus.“
Zusammengefasst: Sierksdorf hat uns als Spot nicht wirklich überzeugt - was nicht heißen soll, dass hier nichts gehen kann. Aber es ist doch recht wenig Struktur im Wasser.