Besonders interessant fand ich die Möglichkeit, aktuelle Ruten-Rollen-Schnur-Kombis verschiedener Hersteller auf der Wiese einmal selbst unkompliziert auszuprobieren. Neben einzelnen Herstellern waren auch mehrere bekannte Shops wie beispielsweise Marios Fliegendose mit einem breiten Sortiment vor Ort. Wer, wie ich, leider keinen Laden mit Fliegenfischerbedarf um die Ecke hat, kann so Lücken im eigenen Equipment unkompliziert füllen. Irgendetwas braucht man ja immer – oder meint zumindest, dass man es braucht ;-) Insbesondere bei Bindematerial finde ich es super, wenn man es vor dem Kauf auch einmal selbst live in Augenschein nehmen kann, statt es nur online auf Fotos zu sehen.
Spannend fand ich es auch, bekannten Fliegenbindern auf die Finger schauen zu können. Wenn man sieht, wie leicht es bei den Profis aussieht, weckt das in mir den Ehrgeiz, das auch können zu wollen und gleichermaßen die Demut zu wissen, dass dieser Zug vermutlich abgefahren ist. Echte Stars wie Marc Petitjean stehen ohne Bodyguard locker zugänglich am Stand und geben bereitwillig Auskunft und Tipps. Natürlich kam ich nach der Vorführung nicht umhin, ein entsprechendes Tool-Set fürs Binden von CDC-Schönheiten zu kaufen – mehr dazu, wenn ich es ausprobiert habe.
Als Neuigkeit hat das österreichische Start-Up Frog-Eyes einen neuen Bissanzeiger vorgestellt. Hier wird die Schnur sicher zwischen zwei Gummilippen eingeklemmt, lässt sich aber immer noch variabel verschieben. Lobens- und deshalb erwähnenswert ist, dass die Dinger unter fairen Umständen in sozialen Einrichtungen in Österreich produziert werden. Ich werde auch sie bei Gelegenheit ausprobieren und berichten.
Last but not least: Endlich konnte ich das Team von Flyrus kennenlernen. Leider musste mein bereits seit längerem gebuchtes Hechtcamp auf Rügen wegen einer lausigen mexikanischen Biermarke mehrfach verschoben werden. Ich schreibe diese Zeilen nun aber auf der Rückfahrt von Rügen und bin immer noch komplett geflasht – doch auch davon demnächst mehr.
So, also mein persönliches Resümee der EWF: Trotz einer längeren Anreise hat sich der Besuch für mich gelohnt. Natürlich könnten die Aussteller noch zahlreicher, das Angebot noch breiter und das Rahmenprogramm noch reichhaltiger sein. Aber hey, wir Flyfishing-Nerds sind eine Nische und das ist vielleicht auch gut so. Die nächste EWF ist nun für den April 2022 angekündigt und ich werde wieder hinfahren, wenn es sich einrichten lässt.
Mehr Informationen zur Internationalen Erlebniswelt Fliegenfischen in Fürstenfeld finden sich auch der Website. Die 17. Veranstaltung ist nun für den 2-3.4.2022 geplant.